Für die ausführliche Version des folgenden Artikels QR-Code mit dem Smartphone scannen oder Button klicken



Historie von Burg, Stadt und Verein

 

„Von Osteregulun, Westeregulun und Egeln“

Die fruchtbare Bodeniederung um Egeln war schon frühzeitig von Menschen besiedelt, der Ort selbst wurde im Jahre 941 erstmalig beurkundet.

In der ersten Urkunde, die vom Vorhandensein der Siedlung Osteregulun zeugt, wird auch ein neues Kastell erwähnt.

Dieses Kastell diente dem Schutz der Furt durch den Bodefluss, vor dem die Heerstraßen aus Erfurt, Quedlinburg und Goslar zusammentrafen und zu einer Straße vereinigt nach Magdeburg, der 1. Hauptstadt des römischen Reiches Deutscher Nation, weiterführte.
Vor diesem Kastell siedelten sich Handwerker und Handelsleute an und es entstand eine Marktsiedlung die von vielen Durchreisenden frequentiert wurde. Diese Siedlung wurde ausgeweitet und später von den Edlen von Hadmersleben erorbert.

„Die Wasserburg zu Egeln“

Der bekannteste Vertreter des Geschlechtes war Otto von Hadmersleben der mit der Gräfin Jutta von Blankenburg verheiratet und nach dem Chronisten Leuckfeld immer zu einer Fehde bereit war. Er ließ den Ort von einer starken Mauer mit 2 Stadttoren umgeben und verstärkte die Verteidigungsanlagen der Burg.
Im Jahre 1259 gründeten Jutta und Otto von Hadmersleben in “ihrer Stadt Egeln” das Kloster Marienstuhl.

Die zum Schloss gehörenden Dörfer, Ländereien und die Stadt Egeln wurden Domkapitularisches Amt und von einem Amtmann, der auch die höhere Gerichtsbarkeit ausübte, verwaltet.

Im Dreißigjährigen Krieg war die Burg zeitweilig Heereshauptquartier der Schwedischen Armee und Wohnsitz der Familie des Generalfeldmarschall Johann Banèr. Danach wurde sie preußische Domäne und als Pachtgut an verdiente Offiziere vergeben, die auch als vom König eingesetzte Amtmänner im Bereich des Amtes Egeln regierten. In der schwierigen Zeiten der französischen Besatzung waren es vor allem Wilhelm Wahnschaffe und seine Frau Friederike (geb. Bennecke) die den Gutsbetrieb aufrecht erhielten und solche berühmten Gäste wie den späteren schwedischen König ,General Bernadotte, General Blücher (mit dem Mantel Napoleons) oder den Hofstaat Königin Luise von Preußen in der Burg beherbergten.

 

Nach 1945 war die Anlage volkseigenes Gut, das Interesse für den Erhalt der historischen Gebäude jedoch gering, so das eine Periode des zunehmenden Verfalls begann.

 

„Aktion Wasserburg“
Das erste Aufleuchten von Hoffnung für die immer weiter verfallende Burg kam 1987 auf als der Egelner Hans Grube das weitere Zuschütten des Burggrabens mit der „Aktion Wasserburg“ verhindern konnte. 1991 wurden Torhaus und Bergfried restauriert und dem Verfall entzogen (durch Stiftung Denkmalschutz).
Seit 1993 ist dort das Museum für Vor-, Früh- und Stadtgeschichte zu finden. Im Jahre 1995 erwarb Egeln die Burg für eine symbolische Mark und plante die weitere kulturelle Nutzung der Wasserburg.

 

Gründungsunterschriften Förderverein Wasserburg Egeln e.V.
Gründungsunterschriften Förderverein Wasserburg Egeln e.V.

„Förderverein Wasserburg Egeln e.V.“
Bereits ein Jahr vor dem Kauf der Burg durch Egeln gründete sich unser Verein, der bis heute besteht. Mit 11 Mitgliedern, damals noch relativ überschaubar, ist die Anzahl der Mitglieder heute auf über 40 Personen angestiegen.

 

Damals wie heute treffen sich die Mitstreiter mehrmals, um in erster Linie Arbeiten an der Burg durchzuführen, Veranstaltungen zu planen und vorzubereiten. Ein kleiner Raum wurde auf der Burg als erster Vereinsraum auserkoren, in dem sich das Vereinsleben abspielte. Erste Veranstaltungen wie das Burg- und Trachtenfest, Osterfeuer und Burgweihnacht wurden mit der Zeit zur Tradition.


Zu unseren Tätigkeiten auf der Wasserburg zählen unter anderem der Ausbau eines alten Kellergewölbes zur „Ritterklause“, die Freilichtbühne auf der Oberburg oder der Ausbau des Schweinehauses zum heutigen Vereinshaus „Zum müden Ritter“ (kann als bisher größtes Projekt angesehen werden). Viele der Umbauten waren aber erst durch Sponsoren, Unterstützer und der Stadt Egeln möglich. Erst durch den 2003 begonnenen und 2006 fertiggestellten Umbau des Vereinshauses waren wir in der Lage weitere Veranstaltungen wie den irischen Burgabend, Rock auf der Wasserburg oder das Kartoffelfeuer auf die Beine zu stellen.
Jüngere Interessenten, die sich für das Hobby des Mittelalters, der Pflege einer historischen Burg, gemeinsamen Abenden und das Durchführen von Veranstaltungen interessieren, sind bei uns immer gern gesehen. Nach all den Jahren geht das Auf-und Abbauen vor und nach den Veranstaltungen und das Vorbereiten dieser auch an den ältesten Vereinsmitstreitern nicht spurlos vorbei. Und dennoch denkt noch niemand in unseren Reihen an das Aufhören!

Mittelaltermarkt auf Burg Regenstein
Mittelaltermarkt auf Burg Regenstein

Im Oktober 2015 wurde zum Beispiel ein mittelalterliches Lager, wie es damals ausgesehen haben könnte, zum Mittelalterfest auf der Wasserburg (externer Veranstalter) geplant. Vereinsmitglieder präsentierten die Waffen der Ritter, Rüstungsteile, Kettenhemd, Sarwürken, lebten ein Wochenende auf der Burg in Zelten und kochten ihr Essen über offenem Feuer wie unsere Vorfahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ohne Hans Grube, den 11 Gründungsmitgliedern und natürlich allen Besuchern unserer Veranstaltungen seit 1994, die uns und die Burg mit jedem Pfennig & Cent unterstützten, würde die Burg heute sicherlich nicht so dastehen, wie wir sie alle kennen. Wir hoffen weiterhin auf eine erfolgreiche Zukunft und eine lebendige Wasserburg.

(Kein Anspruch auf Vollständigkeit & nicht alles konnte erwähnt werden,
Quellen: Wikipedia: „Wasserburg Egeln“
Hengstmann, Kristina: Historische Spektakel und Burgweihnacht gehören genauso zum Vereinsleben wie Sanierungsarbeiten. Volkstimme, 26.10.2004)